Berlin 2009
Ein Modellvorhaben des Programmes „Jugendliche im Stadtquartier“
Innerhalb eines dreitägigen, von der Begeisterung und dem Engagement aller Beteiligten geprägten Workshops in der Ufer-Hallen in Berlin wurde eine Jugend-Charta entwickelt, die direkt an die Entscheidungsträger auf Bundesebene weitergegeben wurde. Es fand eine intensive Netzwerkbildung von 44 Jugendlichen statt, die in den anderen, 22 Modellvorhaben des Programmes engagiert tätig waren. Die Jugendlichen wurden so als junge Expert*innen für ihre Belange Botschafter für jugendgerechte Stadtquartiere. Wir hatten uns zum Ziel gesetzt, Jugendliche zu ermutigen, sich so gemeinsam zu Ihren Erfahrungen auszutauschen und ihre Ideen und Anliegen auch auf übergeordneter Ebene zu vertreten. In dem intensiven Wochenende in Berlin erarbeiteten sie Forderungen für eine Beteiligung von Jugendlichen für Stadtquartiere, veranschaulicht durch großformatige Grafiken un dIhre Erläuiterungen. Die Ergebnisse wurden zusammen mit Vertretern des BBSR, des BMVBS und weiteren Fachleuten diskutiert und als Young-Cities-Now-Manifest veröffentlicht.
Der Workshop war eine besondere Erfahrung für alle Beteiligten. Die Jugendlichen wurden auf der Grundlage der von ihnen in den Projekten gesammelten Erfahrungen nach ihren Wünschen und Ideen gefragt und gemeinsam wurde daran gearbeitet, übergeordnete Statements zu erarbeiten. Ein wesentlicher Punkt war dabei, welche Anliegen und Ideen sich auch auf andere Orte und Menschen übertragen lassen und welche speziell auf die Jugendlichen vor Ort zugeschnitten sind. Das Jugend.Stadt.Labor knüpfte damit an den Nationalen Aktionsplan "Für ein kindgerechtes Deutschland" an. Dieser soll die Interessen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland stärker einzubringen und Jugendliche aktiv am teilnehmen zu lassen. Jugendliche sollen verantwortungsvolle, kreative Akteure in der Stadtentwicklung werden!
Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass wir Jugendliche aus so vielen verschiedenen Regionen und Quartieren bei unserem Workshop begrüßen durften. Insgesamt haben wir aus 22 Modellvorhaben des Bundes je zwei Jugendliche als Botschafter zu unserem Workshop eingeladen. Nach der Präsentation der Ergebnisse der Modellvorhaben und einer themenbezogenen Stadtbesichtigung wurden die wichtigsten Inhalte der Jugendbeteiligung gesammelt. Die Jugendlichen haben daraus sieben Themen für die Arbeit im Workshop formuliert. Dabei wurden sowohl übergeordnete Themen – Beteiligung, Zusammenleben und Nachbarschaft – als auch konkrete Anliegen – Sport + Bewegung, Chillen, Kunst, Musik & Co sowie Mobilität – formuliert. In Gruppen haben die Jugendlichen dazu Statements erarbeitet und Anschauungsmaterial (Fotos, Modelle) recherchiert und kreiert. Zum Abschluss des Workshops stellten die Jugendlichen ihre Ideen in Form einem Manifest vor und diskutierten mit Vertretern des BBSR, des BMVBS und weiteren Fachleuten. Die Charta wurde direkt an die Entscheidungsträger auf Bundesebene überreicht.
Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und hat gezeigt, wie wichtig es ist, die jungen Beöange zu formulieren. Eine tolle Idee ist es, die Anliegen auch in den Nationalen Aktionsplan für ein kindgerechtes Deutschland (NAP) zu verankern. Ein ganz besonderer Erfolg ist, dass die beteiligten Jugendlichen im Anschluss des Jugend.Stadt.Labors zum Arbeitstreffen zur Erstellung des Kinder- und Jugendreports zum Nationalen Aktionsplan für ein kindgerechtes Deutschland in Berlin eingeladen wurden. Die Jugendlichen konnten damit ihre Botschaften zurück in ihre eigenen Städte zu tragen. Dieser Schritt wurde durch die liebevolle Aufbereitung des Manifests in einer Postkartenserie untermalt, die alle Beteiligten zur Weiterverteilung und Verbreitung des Manifestes erhalten haben.
Das JAS Team: Jan Abt, Silke Edelhof, Ralf Fleckenstein, Angela Uttke, Sebastian Schlecht
JAS konzipierte und organisierte die Veranstaltung in den Ufer-Hallen in Berlin-Wedding vom 21. bis zum 23.11.2009
Ein Projekt des ExWoSt Forschungsprojektes "Jugendliche im Stadtquartier" des Bundesinstitues Bau-, Stadt- und Raumforschung BBSR
im Auftrag des Bundesminsiterioums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)