JAS e.V. – 2 - Seite 2

GRUPPE ARCHITEKTUR

Architektur als Bestandteil der Umgebung wahrzunehmen, sie mit offenen Augen und kritisch zu betrachten und zu erlernen, wie man die Umgebung beeinflussen kann, war das Ziel der Architekturgruppe. Der Ausgangspunkt war das zeichnerische Darstellen der eigenen Straße, um den Kindern die Möglichkeit zu geben, sich über ihre persönliche Erfahrung dem Thema Wahrnehmung in der Architektur zu nähern. Im nächsten Schritt analysierten sie einen für sie fremden Straßenzug in unmittelbarer Umgebung des stadtbauraums. Die Ergebnisse bildeten die Grundlage für die an den folgenden Tagen entworfenen Gebäude und Gebäudeausschnitte. Die Kinder konnten so ihre Erkenntnisse über den Ort und die architektonischen Zusammenhänge im eigenen Entwurf umsetzen, prüfen und weiterentwickeln.


Tag 1: Einstieg und Erkundung
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde durften die Kinder zunächst ihr eigenes Wohnumfeld, ihre eigene Straße in einer Zeichnung oder einer Collage darstellen. Hier konnten sie viel über verschiedene Straßenräume, vom öffentlichen über den halböffentlichen bis hin zum privaten Raum erfahren. Der nächste Schritt führte die Gruppe auf Exkursion in die nahe gelegene Kurfürstenstraße, die die Kinder und Jugendlichen untersuchen sollten. Zunächst wurden gemäß des Themas "Recyclecity" aus Recyclingmaterialien selbst konzipierte Seh- und Wahrnehmungsobjekte gebaut. Dadurch konnten die Kinder die Erfahrung machen, wie unterschiedlich Begebenheiten wahrgenommen werden können. Ausgestattet mit Klemmbrettern, Digitalkameras und ihren "Sehobjekten" begaben sie sich auf Entdeckungstour. Zur Unterstützung bekamen sie einige Fragen an die Hand, der mit gezielten Fragen die Wahrnehmung schärfen sollte. Zum Abschluss des Tages wurden die auf der Tour gesammelten Erkenntnisse diskutiert und ausgetauscht.

Tag 2: Wahrnehmung und Umsetzung
Zunächst wurde mit Hilfe des Lageplans der Kurfürstenstraße ein Modell der bestehenden Gebäude gebaut. Die Beobachtungen des Vortages konnten darin verarbeitet werden, u.a. wurden Bäume, Menschen, Stadtmöbel etc. ergänzt. Dabei wurde besonders darauf geachtet, sich an den Maßstab des Modells zu halten, um so ein Verständnis für unterschiedliche Maßstäblichkeiten zu entwickeln. Anhand dieses Modells diskutierten die Kinder Ideen, die zu einer Veränderung und zum Erreichen einer höheren Lebensqualität beitragen könnten. In Gruppen oder auch einzeln konnte nun jeder eine selbst gewählte Parzelle entwerfen und gegebenenfalls mit einer neuen Nutzung versehen. Die jeweiligen Entwürfe wurden im Gesamtmodell wieder zusammengefügt und präsentiert.

Tag 3 & 4: Vertiefung der Entwürfe
Am 3. und 4. Tag des Workshops ging es an den Bau der „Archen“, die die Kinder mit zum Planeten Krikkit nehmen wollten. In dem vorgegebenen Kubus durften sie ihrer Fantasie und Kreativität noch einmal freien Lauf lassen und ihren Entwurf vom Vortag wiederum in einen anderen Maßstab übertragen, weiterentwickeln und vertiefen. So bauten die Kinder u.a. ein Ausschnitt aus einem zuvor gebauten Schwimmbad, ein Ebenenmodell des "Hotel Krikikt" und den Wohnraum eines Traumhauses.