JAS e.V. – Seminar: Nationalsozialistische Architektur in Berlin

März 2011

Das Seminar für Jugendliche ab 16 Jahren behandelte das Thema "Nationalsozialistische Architektur und Stadtplanung in Berlin". Es galt, das komplexes Phänom unmittelbar im gesellschaftlichen und politischen Kontext zu erfahren und zu diskutierten. Dabei sollten die unterschiedlichen Aspekte des Gebrauchs und Missbrauchs von Architektur und Stadtplanung im Nationalsozialismus aufgezeigt werden. Ziel war es, Fragen aufzuwerfen und das Wissen für ein kritisches Bewusstsein zu dem Thema zu vermitteln.

Das Seminar startet mit der Einführungsveranstaltung zu dem Thema 'Nationalsozialistische Architektur und Stadtplanung'. Anhand einer umfangreichen Fotosammlung verschiedener Architekturen aus unterschiedlichen Epochen werden unterschiedliche Aspekte der nationalsozialistischen Architektur vor dem Hintergrund der faschistischen Gewaltherrschaft diskutiert. Unterschieden wird zwischen unterschiedlichen Architekturfeldern: Repräsentationsarchitektur, Industrie- und Verkehrsbauten und Wohnprojekte der Nationalsozialisten. Auch die städtebauliche Überplanung Berlins zu 'Germania' wird im Rahmen der Einführung diskutiert. Eine wesentliche Rolle spielt die Frage nach der ideologischen Vereinnahmung von Architektur und deren breite mediale Inszenierungen durch die Nationalsozialisten. Ziel dieser Einführung ist es, die Komplexität der Themenstellung aufzuzeigen. In der zweiten Arbeitsphase werden unterschiedliche Exkursionen in drei Gruppen durchgeführt: ehemalige Reichshauptbank / heute: Auswärtiges Amt, Flughafen Tempelhof, SS-Kameradschaftssiedlung / heute: Waldsiedlung Krumme Lanke. Die Auswahl der Exkursionsziele steht exemplarisch für die verschiedenen Aspekte und Themenstellungen der Architektur der Nationalsozialisten. Im Rahmen der Besichtigungen werden durch die TeilnehmerInnen Materialien mittels unterschiedlicher Medien erarbeitet: in Form von Texten, Fotos und Interviews mit Passanten setzten sich die Jugendlichen mit den besichtigten Gebäuden auseinander. In der dritten Arbeitsphase werden die Materialien ausgewertet, aufgearbeitet und in Form von Postern zusammengestellt, die im Plenum kritisch diskutiert werden.

Ort:
Sophienhöfe in Berlin Mitte

Team:
Andrea Benze / Ralf Fleckenstein

Kooperation und Organisation:
Anne Frank Zentrum in Berlin